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Wirklich sehen lassen können sich die Leistungen der drei Caritas-Sozialstationen im Landkreis Rhön-Grabfeld, wie Kreisgeschäftsführerin Angelika Ochs im Pressegespräch erläuterte. Die Stationen St. Laurentius in Bad Neustadt unter der Leitung von Bruno Kleinhenz sowie St. Peter in Bad Königshofen, geleitet von Monika Müller und St. Kilian in Mellrichstadt mit der Leiterin Johanna Dietz pflegen eine sehr enge Zusammenarbeit.

Vor kurzem hat Angelika Ochs selbst die Führung der Mellrichstädter Altenheime übernommen. Sie beklagt insgesamt einen akuten Fachkräftemangel in der Altenpflege. „Wir suchen bereits händeringend nach Fachpersonal.“ Leider nicht so recht zufriedenstellend erfüllt hätten sich die hohen Erwartungen im noch neuen Pflegeentlastungsgesetz, das noch dazu weitgehend unbekannt sei.
Angehörige würden zunehmend in die Pflege eingebunden, die aber bräuchten unbedingt Unterstützung und Hilfe, sonst seien sie schnell überfordert und gelangten an die eigenen Grenzen. Bei der Caritas verstehe man sich verstärkt als „Brückenbauer“, damit Angehörige durch niederschwellige Angebote auch Hilfen annehmen können.
„Beratung, Entlastung und Unterstützung von Angehörigen – dahin geht die Reise“ unterstrich Ochs. Schon jetzt gebe es dezentral verteilte Pflegeentlastungstage in geschütztem Rahmen. Allerdings sei man bei der Caritas immer auch auf ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen, die dazu selbstverständlich ihrerseits Unterstützung erhielten.
„Wir jonglieren mit mehreren Bausteinen.“ – Nicht alle Leistung werden auch bezahlt, Krankenkassen verlagern zunehmend ihre Aufgaben und damit verbunden auch Kosten auf Angehörige. Die Caritas selbst sei gezwungen, in Vorleistung zu treten und bleibe nicht selten auf den Kosten sitzen, so Ochs. „Wir sind zwar gehalten wirtschaftlich zu agieren, aber wir sind gottlob nicht auf Gewinnstreben ausgerichtet. Wir sind vor allem für die notleidenden Menschen da“ beteuerte sie.
Im abgelaufenen Jahr 2012 wurden 1.361 Patienten gepflegt, versorgt und beraten; 688.477 Leistungen in Pflege-und Behandlungspflege erbracht; 838 mal pflegende Angehörige im Rahmen des § 37 beraten; 177.678 Hausbesuche abgestattet; 113.701 caritative Leistungen kostenfrei erbracht (kleine Handreichungen und Hilfen ohne Berechnung) und dabei zusammen zirka 19,5 mal die Erde umrundet, was 782.769 gefahrenen Kilometern entspricht.
Dazu kamen 7.204 Stunden in der Verhinderungspflege und Stunden niederschwelliger Betreuung in der Häuslichkeit sowie 480 Pflegeentlastungstage mit jeweils zehn bis 20 Teilnehmern in den Sozialstationen Bad Neustadt, Bad Königshofen, Mellrichstadt und Bischofsheim sowie zusätzliche Leistungen auf Anfrage wie Essen auf Rädern, Hausnotruf, Lieferservice, Hausmeisterdienste, Servicepakete und weitere Dienstleistungen.
Auch gab es Sonderveranstaltungen und Aktionen wie Gedenkgottesdienste, Verteilung des Laurentiusbrotes, Patientenfeste, Stammtische in der Carl-Fritz-Service-Wohnanlage in Mellrichstadt, Infonachmittage in der Laurentiusstube Bad Neustadt, Gruppen für Trauernde, die Aktion „Hand in Hand“ (Ehrenamtliche betreuen alte, alleinstehende Menschen), Info-Stände und -Veranstaltungen, Fortbildungen und Schulungen für pflegende Angehörige zum Thema Demenz sowie Hauskrankenpflegekurse.
Außerdem werden drei Betreuungsgruppen zur Entlastung von pflegenden Angehörigen wöchentlich in St. Kilian in Verbindung mit der Fachstelle für pflegende Angehörige durchgeführt. Daneben fanden qualitätssichernde Maßnahmen wie Patientenbefragung, interne und externe Fortbildungen und Schulungen, Audits, Qualitätszirkel mit anderen Sozialstationen, Weiterbildung einer Mitarbeiterin zur Palliativ-Care-Fachkraft und die Weiterbildung der stellvertretenden Pflegedienstleiterin zur verantwortlichen Pflegefachkraft statt.
Die MDK-Qualitätsprüfung (Medizinischer Dienst der Kassen) ergab 2012 für die Sozialstation St. Kilian die Note 1,3, für die Sozialstation St. Laurentius die Note 1,5 und für die Sozialstation St. Peter die Traumnote 1,0, freute sich die Kreisgeschäftsführerin. Fertiggestellt wurde inzwischen die Außenanlage der Sozialstation St. Kilian in Mellrichstadt. In den drei Sozialstationen werden derzeit vier Altenpfleger ausgebildet. Die zusammen 134 Mitarbeiter werden von 43 Ehrenamtlichen unterstützt.

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